Düngung

Sie sollten nie auf Verdacht hin düngen. Denn das kann Düngerverschwendung bedeuten und somit unnötig Geld oder gar das Leben von Pflanzen kosten. Man sollte immer so viel wie notwendig und so wenig wie möglich düngen, damit auch die Umwelt geschont wird.

Um zu wissen, wie viel und mit welchem Dünger gedüngt werden muss, sollten sie die Eigenschaften Ihres Gartenbodens und natürlich die Bedürfnisse Ihrer Pflanzen kennen. Für private gärtnerische Zwecke zählen zu den wichtigsten Bodeneigenschaften die Bodenart (Körnung, Korngrößenverteilung), der pH-Wert, der Gehalt an organischer Substanz sowie der Gehalt an Nährstoffen. Diese Bodeneigenschaften lassen sich exakt nach der Entnahme von Bodenproben im Labor ermitteln. Dass bieten z. B. Landwirtschaftskammern, der „aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.“ oder private Labore für Umweltanalytik an. Doch dies ist in der Regel mit Kosten verbunden.

Eine einfache, kostenlose und durchaus effektive Ermittlung der Bodeneigenschaften ist die Bestimmung der Bodenart mittels Fingerprobe und die Beobachtung der unerwünschten Pflänzchen im Garten – auch Unkräuter genannt – welche die Bodeneigenschaften als so genannte Zeigerpflanzen durchaus recht genau wiedergeben. So weisen z. B. Brennnessel, Löwenzahn und Giersch auf einen stickstoffhaltigen, humosen, kalkarmen (niedriger pH-Wert) und lehmigen Gartenboden hin.

Wenn Sie die Eigenschaften Ihres Gartenbodens erfolgreich mit einfachen Methoden (Fingerprobe, Zeigerpflanzen) oder über Bodenproben und Laboranalytik ermittelt haben, sind folgende Tipps sicherlich hilfreich:

Düngen Sie im Frühjahr, denn im Herbst besteht bei Winterruhe der Vegetation die Gefahr der Nährstoffauswaschung.

Nicht direkt mit mineralischen Düngern auf feuchte Pflanzen düngen, da sonst Verätzungen an den Pflanzen entstehen können.

Auf feuchtem Boden düngen, da sonst eine unmittelbare Düngerwirkung nicht möglich ist. Bei Düngung auf trockenem Boden sollte anschließend eine Bewässerung erfolgen.

Vermeiden Sie Brachzeiten im Gemüsebeet, was die Auswaschung von Dünger verhindert.

Organische Dünger (z. B. Hornmehl, Rinderdung, Pferdemist, Kompost) sind im Allgemeinen zu bevorzugen, da sie erst von den Mikroorganismen des Bodens mineralisiert werden müssen und somit als Langzeitdünger fungieren. Sie verbessern zugleich die Bodenstruktur und fördern die Bodenlebewesen (= Edaphon). Umso abgelagerter und reifer der organische Dünger ist, desto geringer wirkt die unmittelbare Nährstoffzufuhr. Dabei ist zu beachten, dass organische Dünger in Abhängigkeit von der Witterung wirksam werden. Herrschen Frost, Trockenheit oder stauende Nässe, werden keine oder nur wenige Nährstoffe freigesetzt. Bei feucht-warmer Witterung kann es durch die große Aktivität der Mikroorganismen zu starken Nährstoffschüben kommen. Dann besteht Auswaschungsgefahr. Bei Pflanzen mit geringer Kulturzeit (z. B. Kopfsalat, Spinat) ist der Einsatz von organischen Düngern mit Langzeitwirkung (z. B. Hornspäne) nicht sinnvoll. Hier ist der Einsatz von rasch wirkenden Mineraldüngern von Vorteil.

Nach Möglichkeit mulchen (= Verdunstungs- und Bodenschutz sowie Langzeitdüngewirkung)

Bei einem größeren Gemüsegarten empfiehlt sich der Anbau von Gründüngungspflanzen.

Keine oder lediglich reduzierte Bodenbearbeitung im Herbst, wodurch winterliche Nährstoffschübe verhindert werden.